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Wie bewusstes Atmen unser Leben verändern kann. Teil 1

Oktober 20, 2022

Das Inhaltsverzeichnis


Einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen…

Während drei Minuten ist nichts zu hören ausser den geräuschvollen, tiefen Atemzügen verschiedener Personen.

“Luft anhalten!”. Eine laute Stille breitet sich aus. Nach einer Minute laufen die ersten Köpfe langsam rot an. Ein erster, erlösender Atemzug zerbricht die Stille schlagartig.

Zu dritt liegen wir am Ufer der Aare und bereiten uns mit diesen Atemübungen des Holländers Wim Hof, auf die Eiseskälte des Flusses vor. Nach drei Serien an je 30 Atemzügen, streifen wir die Badehosen über und stürzen uns in kalte Nass. Der Adrenalinspiegel schnellt in schwindelerregende Höhen. Nach dem anfänglichen Kälteschock, beruhigt sich unsere Atmung langsam und der Körper fängt an, sich an das Wasser zu gewöhnen. Wir erreichen eine Treppe, um wieder aufs Festland zu gelangen. Freudig vitalisiert, voller Energie und losgelöst vom Alltagsstress, den wir in letzter Zeit zunehmend verspüren, kehren wir zu unserem Startpunkt am Ufer zurück…

Mittlerweile ist bewiesen, dass unsere Atmung grossen Einfluss auf unsere psychische und physische Gesundheit ausübt und unseren Umgang mit Stresssituationen beeinflussen kann. In der heutigen Zeit wird sowohl körperlich, als auch mental, viel von uns Menschen abverlangt. Dass die Anzahl psychischen Erkrankungen wie Burnouts oder Depressionen in den letzten Jahren überproportional angestiegen ist, lässt sich zum Teil mit der schnelllebigen Zeit begründen. Kein Wunder also, boomt die Thematik, sich mit seiner eigenen Gesundheit vertiefter auseinanderzusetzen. Immer mehr Menschen interessieren sich deshalb für Gesundheitsmethoden, wie zum Beispiel der Technik des Holländers. In solchen Methoden steckt aber weitaus mehr, als eine reine Stressregulierung.

Es ist das Erste was wir tun wenn wir geboren werden, und das Letzte bevor wir sterben: Atmen.

Pro Tag atmet der durchschnittliche Mensch rund 25’000 Mal ein und aus. Doch dies fast ausschliesslich unbewusst. Nur leider verstärkt sich das Risiko, dass sich ungesunde Verhaltensmuster bei einer Tätigkeit einschleichen, welche man unbewusst ausführt.

Wie auch der Herzschlag oder die Verdauung ist die Atmung Teil unseres autonomen Nervensystems.

Das heisst: Unsere Organfähigkeit ist abhängig von unserer Atmung. Nicht zuletzt, führt falsches Atmen zu Verdauungsproblemen oder sonstigen körperlichen Beschwerden.

Wenn wir in eine Stressatmung verfallen, oder unseren Körper nicht regelmässig in einen Ruhezustand bringen, kann dies langfristige Auswirkungen auf unsere physische Gesundheit haben und sogar das Risiko für psychische Probleme verstärken.

Der Holländer Wim Hof alias „The Iceman“, hat mit seiner Gesundheitsmethode einen regelrechten Hype ausgelöst. (Bildquelle:redpeppercoaching.nl)

Holländische Gesundheitsmethode trifft den aktuellen Zeitgeist

Ein super Ansatz, bewusster zu Atmen, bietet die Wim-Hof-Methode. Diese hat besonders in den letzten Jahren bei vielen Menschen Einzug in deren Alltag erlangt und ist momentan die wohl beliebteste Atmungs-Methode.

Sie besteht nebst der richtigen Atmung aus den Bereichen Kälte-Exposition und Mindset, welche optimalerweise in Kombination angewendet werden sollten.

Der Kälte ausgeliefert, zittert unser Körper meist heftig und unkontrollierbar. Auch ist die Vorstellung, im Winter in einem See baden zu gehen, nicht sehr einladend.

Jedoch kann die kontrollierte Exposition von Kälte einen überwältigenden Einfluss auf uns haben. Die Exposition kann durch kaltes Duschen oder das Baden in einem See vollführt werden.

Beat Brun, zertifizierter WHM-Instructor (Wim Hof Method Instructor) erläutert:

Man kann es als eine Art Trainings-Kammer für unseren Körper bezeichnen. Wäh- renddem der Körper den kalten Temperaturen ausgesetzt ist, setzt er natürlich Stresshormone frei. Dies führt wiederum zu einer Erhöhung der Herzfrequenz.

Durch Konzentration und Atemübungen können wir die Kontrolle über den Körper zurückerlangen, das Zittern und Bibbern stoppen und bemerkenswert lange in der Kälte ausharren. Dabei lernt unser Organismus mit dem Stress umzugehen und diesen besser zu ertragen. Dies zeigt sich positiv im Alltag, da uns Stresssituationen weniger aus der Bahn werfen werden. Zudem werden so weisse Blutkörperchen freigesetzt, was das Immunsystem widerstandsfähiger macht und auch weitere Körperfunktionen stärken kann.

Atemübungen, kombiniert mit gradueller, ungezwungener Kälteexposition, können uns also wunderbar auf alltägliche Stresssituationen vorbereiten. Das dritte Standbein der Wim-Hof Methode, das richtige Mindset kann die Auswirkungen der Übungen auf unseren Körper erheblich beeinflussen und unsere mentale Stabilität stärken.

Ein Feature von Flurin Pestalozzi, Jamie Supersaxo, Dominic Kallen

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